fr. ungarischer kommunist. Politiker, Ministerpräsident 1965-1967
* 1. Juni 1910 Berettyóujfalu
† 12. März 1996 Budapest
Herkunft
Gyula Kállai stammte vom Lande und war der Sohn eines Schuhmachers.
Ausbildung
Er studierte nach dem Abitur Philosophie an der Universität Budapest und trat als Student 1931 der illegalen KP Ungarns bei. Mit einem Stipendium studierte er auch Rechtswissenschaften in Wien. Nach dem Studium wurde er Journalist.
Wirken
1939 trat er in die Redaktion des Zentralorgans der Sozialdemokratischen Partei Ungarns "Népszava" ein, der er bis 1943 angehörte. Er war Miturheber einer antifaschistischen Demonstration am 15. März 1942 in Budapest. K. wurde daraufhin verhaftet, nachdem er schon einmal 1939 vorübergehend in Haft gesessen hatte.
Als einer der Gründer der im Lande aktiven ungarischen Widerstandsfront kommunistischer Observanz traf er 1944 mit János Kádár zusammen, dessen Freund er wurde. K. brachte dann 1945 nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen als Herausgeber und Chefredakteur die ersten Zeitungen, auch die parteioffizielle "Szabad Nep", heraus. Im selben Jahr wurde er ZK-Mitglied und Staatssekretär im Amt des Ministerpräsidenten, 1946 übernahm er die Leitung des Pressereferats der Partei. Er wurde auch in die ungarische Nationalversammlung gewählt. K. war ferner Vorsitzender der Parlamentarischen Kommission für Kommunalgesetzgebung u. Mitglied des Nationalverbandes für ...